Archiv 2022

Incontri in Irland

Am kommenden Wochenende sind vier Studierende des Incontri – Institut für neue Musik gemeinsam mit Joachim Heintz, Leiter des Elektronischen Studios der HMTMH, auf der 6. Internationalen Csound-Konferenz (ICSC) vertreten: Marijana Janevska (Soloklasse) sowie die Bachelor-Studierenden James Anderson, Emanuele Grossi und Betty Mavropoulou präsentieren im irischen Athlone elektronische Musik und stellen das Paper „Implementing Andy Farnell’s ‘bouncing ball’ in Csound“ vor.

Das Open-Source-Projekt “Csound” ist eines der renommiertesten Programme auf dem Gebiet der Audio-Programmierung. Die erste Zusammenkunft der internationalen Csound-Gemeinschaft fand 2011 an der HMTMH statt; die diesjährige Veranstaltung wird vom 4. bis 6. November auf dem kürzlich gegründeten Campus der Technologischen Universität Shannon Midlands ausgetragen.

(Donnerstag, 03.11.2022)

Snežana Nešić gewinnt den "Andrea Ceraso" Rome Award für Komposition

Snežana Nešić, Lehrbeauftragte für Komposition und neue Musik an der HMTMH, hat den Andrea Ceraso Rome Award für Komposition gewonnen. Unter 178 eingereichten Partituren aus 45 Ländern wählte die Jury ihr Klavierquartett „Embracing the Darkness Blue“ für den 1. Preis aus (mehr Informationen hier).

Der Wettbewerb ist eine Hommage an den jungen Dirigenten Andrea Ceraso († 2020) und wurde 2022 zum zweiten Mal vom Musikverband She Lives in Zusammenarbeit mit der Eufonia Cultural Association und dem Imago Sonora Ensemble organisiert. Für Snežana Nešić ist es nach dem Gewinn des 1. Preises bei den Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik 2021 die nächste bedeutende Auszeichnung.

Herzlichen Glückwunsch!

(Mittwoch, 02.11.2022)

Erfolge beim Deutschen Musikwettbewerb

Mit fünf Stipendien und vier Sonderpreisen für HMTMH-Studierende ist am 10. August der Deutsche Musikwettbewerb (DMW) 2022 in Bonn zu Ende gegangen. Die Jury unter dem Gesamtvorsitz von Oliver Wille, Vizepräsident Kunst der HMTMH, vergab Auszeichnungen in den Kategorien Violine, Liedduo, Streichquartett sowie Ensemble in freier Besetzung nach Hannover.

Eine Besonderheit des diesjährigen Wettbewerbs war die Ausrichtung einer „Carte blanche“: In der dritten Wettbewerbsrunde waren alle teilnehmenden Musiker*innen aufgerufen, ein selbstgewähltes Konzertprogramm zum Thema „Atem“ zu präsentieren.

Mit einem besonderen Hinweis auf ihre starke Carte Blanche wurde die Violinistin Saskia Niehl (Klasse Prof. Elisabeth Kufferath) mit einem Jahresstipendium der Deutschen Stiftung Musikleben ausgezeichnet. „Ob langsames Fließen, atemlose Tonkaskaden oder Stille, in der der Atem regelrecht anhält“ – eröffnet mit der „Luftgeige“ für Violine solo von Agnes Dorwarth zeigte das Programm der Soloklassenstudentin, „wie vielfältig Musik ‚atmen‘ kann […]“.  Mit ihrem Vortrag erspielte sich Saskia Niehl als eine von vier Musiker*innen eine Teilnahme am Orchesterfinale am 8. August mit dem Kölner Kammerorchester unter Leitung von Artem Lonhinov und gewann dort ein Stipendium des DMW 2022.

Auch die Carte Blanche des „Weirduos“ verdiente sich ein Sonderlob. Im Finale der Ensemblekategorien am 9. August überzeugten Hanna Elisabeth Meyer, Sopran, und Nasti, Klavier (Liedklasse Prof. Jan Philip Schulze) mit Werken von Bernhard Lang, Helene Fischer, Emanuele Grossi (Institut für Neue Musik – Incontri) u. a. Neben dem Stipendium des DMW 2022 gewann das Lied-Duo den Förderpreis Klavier der Carl Bechstein Stiftung.

Das Malion Quartett mit Alexander Jussow und Jelena Galić (Violine), Lilya Tymchyshyn (Viola) und Bettina Kessler (Violoncello) aus dem Masterstudiengang Kammermusik (Klasse Prof. Oliver Wille) erspielte sich ein Stipendium des DMW 2022 und einen Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben.

Soloklassenstudentin Kathrin Elisabeth Klein aus der Klavierklasse von Prof. Ewa Kupiec erreichte das Ensemblefinale an der Seite der Sopranistin Monika Abel-Lazar. Das Liedduo beendete den Wettbewerb mit einem Stipendium des DMW 2022 und dem Sonderpreis Gesang der Walter und Charlotte Hamel Stiftung.

Péter Kánya, Bachelorstudiengang Künstlerische Ausbildung, Tuba (Klasse Prof. Jens Björn-Larsen) und Szabolcs Katona, Masterstudiengang Künstlerische Ausbildung, Posaune (Klasse: Prof. Jonas Bylund) waren gemeinsam mit Studierenden der HfMT Hamburg als „Bright Brass“ an den Start gegangen und beendeten das Ensemblefinale ebenfalls mit einem Stipendium des DMW 2022.

Großen Grund zur Freude hat auch das Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF), deren Alumni Aurel Dawidiuk (Orgel) und Lyuta Kobayashi (Klarinette) mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2022 gekürt wurden. Dawidiuk war von 2011 bis 2014 Vor-Früh-Student sowie von 2017 bis 2020 Jungstudent in der Klavierklasse von Prof. Roland Krüger, Kobayashi von 2018 bis 2021 Frühstudent bei Prof. Johannes Peitz.

Herzlichen Glückwunsch!

Der Deutsche Musikwettbewerb (DMW) wird seit 1975 vom Deutschen Musikrat ausgerichtet und gilt als der nationale Wettbewerb mit dem breitesten Förderspektrum für den professionellen musikalischen Nachwuchs. Etwa 300 Konzerte pro Jahr mit Preisträger*innen und Stipendiat*innen des DMW, individuelle Karriereberatung u. a. stehen für gezielte Nachwuchsförderung an der Schnittstelle zwischen Ausbildung und Karriere. 2022 nahmen 198 junge Musiker*innen teil.

Der DMW im Rundfunk
Deutschlandfunk Kultur, EINSTAND | Mo. 22. August 2022 | 21:05-22:00 Uhr:
DMW 2022 – Vorstellung der Preisträger*innen 2022

Deutschlandfunk, Musik-Panorama | Mo 3. Oktober 2022 | 10:05-11:00 Uhr:
DMW 2022 – Auszüge aus dem Preisträger*innen-Konzert

(Donnerstag, 11.08.2022)

Incontri auf „next_generation 9.0“

Am 25. Juni präsentiert sich das elektronische Studio FMSBW im Institut für neue Musik der HMTMH – Incontri erneut auf dem „next_generation“ Festival am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe. Als größtes Treffen der Hochschulstudios für elektronische Musik bietet das Festival Nachwuchskomponist*innen eine Plattform, um ihre kompositorischen Neuentwicklungen vorzustellen.
 
Das Konzert mit den Werken der HMTMH-Studierenden James Anderson (Atem Stück 4, 2022, UA), Emanuele Grossi (Per_form, 2022, UA), Marijana Janevska (Ghost quartet, 2021), Shadi Kassaee (Zahak, 2022), Ilgin Ülkü (Hindemith zu Hause, 2021) u. a. beginnt um 17 Uhr.
 
„next_generation“ versammelt seit 2005 Studierende der elektronischen Hochschulstudios aus Deutschland, Österreich, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Auf der Agenda der neunten Ausgabe vom 22. bis 25. Juni stehen die neuesten Positionen zu „Fixed Media“, „Raummusik“ und „Live-Elektronik“.  Damit garantiert „next_generation 9.0“ eine repräsentative Übersicht über das aktuelle kreative Schaffen der kommenden Komponierendengeneration im Kontext von Technologie und Kunst.

(Freitag, 03.06.2022)

Niedersachsen fördert Komponist*innen

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert sechs herausragende junge Komponist*innen mit insgesamt 36.000 €. Alle Stipendiat*innen sind Studierende bzw. Alumni der HMTMH.

Das Stipendium für innovative Musikkompositionen soll freiberufliche Nachwuchskünstler*innen in die Lage versetzen, über einen Zeitraum bis zu einem Jahr verstärkt künstlerisch tätig zu sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bis zu zwei Monate des Förderzeitraums in den Martin-Kausche-Ateliers in Worpswede zu verbringen.

Ein Stipendium für innovative Musikkompositionen erhalten:

Fynn Großmann (*1992) – 10.000 €
Fynn Großmann schloss 2018 sein Bachelorstudium Jazz und jazzverwandte Musik an der HMTMH ab und arbeitet heute als Arrangeur, Komponist, Pädagoge, Saxophonist und Oboist. Er plant unter anderem eine mehrsätzig angelegte Komposition für ein symphonisches Blasorchester plus Rockband.

Luis Salgueiro (*1993) – 10.000 €
Nach seinem Bachelorabschluss in Lissabon studierte Luis Salgueiro zwischen 2019 und 2022 im Masterstudiengang Komposition bei Gordon Williamson. Sein Werk umfasst instrumentale, elektronische und gemischte Musik und ist geprägt von Konzepten aus dem Bereich der „embodied cognition“ .

Danbi Jeung (*1991) – 4.000 €
Danbi Jeung studierte instrumentale und elektronische Komposition in Seoul sowie von 2015 bis 2018 im Masterstudiengang  Komposition bei Gordon Williamson an der HMTMH. In ihren Werken behandelt die  Südkoreanerin die Verbindung zwischen Klang, Theater und Text.

Yoav Levy (*1986) – 4.000 €
Yoav Levy absolvierte seinen Master in Komposition an der Jerusalem Academy of Music und ist seit Oktober 2020 Soloklassenstudent in der Klasse von Gordon Williamson an der HMTMH. Levy plant, ein mit einem deutsch-israelischen Ensemble erarbeitetes Stück der neuen Musik weiterzuentwickeln.

Ilgin Ülkü (*1993) – 4.000 €
Ilgin Ülkü absolvierte ein Violinstudium in Istanbul, Hannover und Bremen und studierte aktuell im Bachelorstudiengang Komposition an der HMTMH. Die Studentin von Gordon Williamson plant eine Ensemblearbeit mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik.

Owen Langer (*1985) – 4.000 €
Owen Langer studierte an den Konservatorien in Utrecht, Haarlem und Barcelona. Von 2016 bis 2019 schloss er den Masterstudiengang JazzRockPop an der HMTMH an. Langer widmet sich als Komponist, Produzent und Musiker einem Projekt, in dem Klassik und Jazz mit Elementen aus Rock, Pop und elektronischer Musik verwoben werden.

„Mit den Stipendien würdigen wir die Begabung der vielversprechenden jungen Nachwuchskünstlerinnen und -künstler und die musikalische Qualität ihrer Werke. Allen diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten gratuliere ich herzlich und wünsche ihnen eine produktive Schaffensphase“, so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler.

Herzlichen Glückwunsch!

(Samstag, 28.05.2022)

Joachim Heintz im DLF

Unter dem Titel „Im Laboratorium der Träume“ hat der Deutschlandfunk am 17. Mai ein Feature über Künstlerische Forschung in Elektronischen Studios von Musikhochschulen gesendet. Darin spricht Joachim Heintz, seit 2004 Leiter des Elektronischen Studios im Institut für neue Musik – Incontri der HMTMH, gemeinsam mit Kolleg*innen aus Hamburg, Weimar, Salzburg und Bern u. a. über den Stand Künstlerischer Forschung und ihre Schwerpunkte sowie über die Wechselwirkungen zwischen schöpferischer Arbeit und Lehrtätigkeit.

„Es ist für mich (…) sehr, sehr wichtig, dass dieses Forschen immer ein gemeinsames Forschen mit den Studierenden ist (…) Das ist ein gemeinsames Entdecken und das ist für mich eine (…) sehr zentrale Erfahrung“: Ab Minute 19:35 gibt Joachim Heintz u. a. einen kurzen Einblick in die Bedeutung der Elektronik für das Kompositionsstudium an der HMTMH, erklärt sein Engagement für die Mitentwicklung von Open-Source-Software (Anm. Csound und CsoundQt) und erläutert anhand seines Werks „Y“ für Oud und Live-Elektronik (2022), weshalb er in elektronischen und instrumentalen Kompositionen keinen konzeptionellen oder gedanklichen Gegensatz sieht.

Welches Projekt verbindet Incontri aktuell mit der Musikhochschule in Nürnberg? Warum greifen Kompositionsstudierende zum Lötkolben? Auch das verrät der insgesamt knapp 44-minütige Beitrag aus der Reihe „Musikzene“, der noch bis einschließlich 24. Mai auf der DLF-Website oder in der kostenlosen DLF-Audiothek-App nachgehört werden kann.

(Donnerstag, 19.05.2022)

 

Zuletzt bearbeitet: 03.05.2023

Zum Seitenanfang