Projekt 2011: Entscheidung und Automatik im Komponieren der Gegenwart

Entscheidung und Automatik im Komponieren der Gegenwart

Mit den Begriffen „Entscheidung“ und „Automatik“ ist ein Spannungsfeld umrissen, in dem sich das Komponieren der letzten 60 Jahre auf vielfältige Weise bewegt. Kreative Prozesse, in denen eine Fülle einzelner Festlegungen an Automatismen delegiert zu sein scheint und gleichwohl das kompositorische Ich immer wieder auf unvorhergesehene Weise den Verlauf beeinflusst und korrigiert, drangen mit dem Aufkommen der seriellen Musik ins Komponieren ein, blieben jedoch nicht auf diese musikgeschichtliche Phase begrenzt.

Vielmehr scheint es sich dabei auch um etwas für die Komposition der Gegenwart höchst Charakteristisches zu handeln, das unter anderem durch das Einbeziehen des Computers und die diversen „algorithmischen Kompositionstechniken“ neue Aktualität erhalten hat. Die HMTMH möchte dieser Entwicklung aus der doppelten Perspektive von Komposition und Musikwissenschaft nachgehen.

Konzeption: Joachim Heintz (Komposition) und Stefan Weiss (Musikwissenschaft)

Ablauf des Projekts

 Di. 26. April 2011
Stefan Weiss (Hannover)
Wo endet Handwerk, wo beginnt Automatik?
Fragen an die Vorgeschichte seriellen Denkens

Di. 3. Mai 2011
Joachim Heintz (Hannover)
Wie programmierbar ist ein Kompositionsprozess?
Zu Karlheinz Stockhausens „Studie II“ und John Cages „Williams Mix“
pdf

Di. 10. Mai 2011
Benjamin Lang (Zürich)
„Phönix und Asche zugleich“ 
Gerard Griseys „Vortex Temporum“ im Spannungsfeld zwischen Entscheidung und Automatik

Di. 17. Mai 2011
Julia Deppert-Lang (Edinburgh)
Wie viele Fesseln braucht man, um frei zu sein?
Einschränkungen als Weg zu schöpferischer Freiheit
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Di. 24. Mai 2011
Gottfried Michael Koenig (Utrecht)
Serialismus? Aleatorik? Musik als Programm

Di. 31. Mai 2011
Rainer Nonnenmann (Köln)
Medialer Automatismus – Zeitgenössische Produktion von Musik durch technische Reproduktion ihrer selbst

Di. 7. Juni 2011
Elena Ungeheuer (Berlin)
Determination – eine Heuristik von Kreativität?

Di. 14. Juni 2011
Klarenz Barlow (Santa Barbara)
Algorithmische Komposition am Beispiel eigener Arbeit
Zusammenfassung  Folien

 

Zuletzt bearbeitet: 19.07.2019

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